Honfleur Hafen und Tipps: Zwischen normannischem Charme und maritimer Geschichte empfängt Honfleur seine Besucher mit einer der malerischsten Kulissen Nordfrankreichs.
An der Mündung der Seine in den Ärmelkanal liegt Honfleur, ein bezauberndes Hafenstädtchen in der Normandie. Über 1.000 Jahre Geschichte spiegeln sich in den schmalen Fachwerkhäusern, den kopfsteingepflasterten Gassen und dem pittoresken Alten Hafen wider. Schon die Impressionisten ließen sich vom Licht und der Atmosphäre der Stadt inspirieren. Heute zieht Honfleur mit seiner maritimen Tradition, Kunstszene und normannischen Küche Kreuzfahrer und Flussreisende gleichermaßen an. Ob Spaziergang durch das historische Zentrum, Ausflug zum Mont-Saint-Michel oder Rundfahrt zu den Landungsstränden – Honfleur ist ein idealer Ausgangspunkt für vielfältige Entdeckungen.
Inhaltsverzeichnis
Hafen und Stadt
Der Hafen von Honfleur ist klein, charmant und ausschließlich für Kreuzfahrtschiffe bis maximal 260 Meter Länge ausgelegt. Diese machen am Quai en Seine fest, wo zwei Liegeplätze zur Verfügung stehen: Quai en Seine #3 für Schiffe bis 260 Meter und Quai en Seine #1 für Schiffe bis 180 Meter. Ein modernes, kleines Kreuzfahrtterminal empfängt die Passagiere mit einer Touristeninformation, einem Souvenirshop sowie Shuttle- und Taxistandplätzen.
Das Stadtzentrum liegt nur etwa 1,5 Kilometer vom Kreuzfahrtterminal entfernt und ist bequem zu Fuß erreichbar. Wer es komfortabler mag, nutzt die bereitstehenden Shuttlebusse oder Taxis. Direkt an der Uferpromenade entlang spazierend, erreicht man zudem nach rund zwei Kilometern die imposante Pont de Normandie, die als eine der längsten Schrägseilbrücken Europas beeindruckt.
Neben Hochseekreuzfahrtschiffen laufen auch Flusskreuzfahrtschiffe regelmäßig Honfleur an. Sie legen im Bassin de l’Est an, das sich direkt am Rand der Altstadt befindet. Von hier aus können Gäste die Sehenswürdigkeiten von Honfleur sofort auf eigene Faust entdecken.
Aktivitäten und Ausflüge
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Weitere Aktivitäten und Ausflüge in Honfleur:
Sehen und Erleben
Honfleur lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Im historischen Zentrum begeistern liebevoll erhaltene Fachwerkhäuser, kopfsteingepflasterte Gassen und zahlreiche kleine Kunstgalerien, die an die künstlerische Tradition der Stadt anknüpfen.
Herzstück von Honfleur ist der Vieux Bassin. Das malerische alte Hafenbecken, umgeben von schmalen, hohen Häusern mit bunten Fassaden, zählt zu den meistfotografierten Motiven der Normandie. An seiner Nordseite steht die Lieutenance, einst Sitz des königlichen Stadthalters und Teil der mittelalterlichen Befestigungsanlage. Von hier aus brach Samuel de Champlain zu seiner legendären Reise nach Québec auf.
Nur wenige Schritte entfernt erhebt sich die eindrucksvolle Kirche Sainte-Catherine, die größte Holzkirche Frankreichs. Im 15. Jahrhundert von Schiffszimmerleuten erbaut, erinnert ihr Dachstuhl an umgedrehte Schiffsrümpfe. Gleich nebenan steht der freistehende hölzerne Glockenturm, der das Ensemble ergänzt.
Für Kunstfreunde lohnt sich ein Besuch im Musée Eugène Boudin, das Werke des in Honfleur geborenen Malers sowie Gemälde von Monet und anderen Impressionisten präsentiert. Ebenso spannend ist die interaktive Maison Satie, die das Leben und Werk des Komponisten Erik Satie auf originelle Weise erlebbar macht.Maritime Geschichte vermittelt dagegen das Musée de la Marine. Untergebracht in der ehemaligen Kirche St. Étienne, erzählt es eindrucksvoll von der langen Seefahrertradition Honfleurs.
Ein weiterer geschichtsträchtiger Ort sind die Salzspeicher aus dem 17. Jahrhundert in der Rue de la Ville. Die beiden massiven Steinbauten dienten einst zur Lagerung von bis zu 10.000 Tonnen Salz, das für die Konservierung von Fisch und Fleisch unerlässlich war. Heute werden die historischen Hallen als stilvolle Kulisse für Ausstellungen, Konzerte und Konferenzen genutzt.
Ein Abstecher führt ins Quartier Saint-Léonard, eines der ältesten Stadtviertel. Hier lohnt sich der Besuch der gleichnamigen Kirche sowie des liebevoll restaurierten historischen Waschplatzes am Flüsschen Claire.
Ausflüge in der Umgebung
Honfleur ist ein idealer Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Ausflüge in die Normandie. Bereits in unmittelbarer Nähe der Stadt laden lohnenswerte Ziele zu Entdeckungen ein.
Wer weite Ausblicke genießen möchte, sollte einen Abstecher zur Côte de Grâce unternehmen. Hier lädt die kleine Kapelle Notre-Dame-de-Grâce zu einem Moment der Ruhe ein. Vom nahegelegenen Aussichtspunkt Mont Joli bietet sich ein grandioses Panorama über Honfleur, die Seine und die imposante Pont de Normandie. Die 2,1 Kilometer lange Schrägseilbrücke, oft als „Harfe über die Seine“ bezeichnet, zählt zu den größten Europas und verbindet Honfleur mit Le Havre.
Naturfreunde kommen im Naturospace auf ihre Kosten. In diesem tropischen Schmetterlingshaus, dem größten Frankreichs, flattern unzählige farbenprächtige Falter durch eine üppige Pflanzenwelt. Ebenfalls lohnend ist ein Spaziergang durch den Jardin des Personnalités am Seineufer. Der charmante Skulpturengarten würdigt bedeutende Persönlichkeiten, die die Geschichte und Kultur Honfleurs geprägt haben.





Ein landschaftliches Highlight der Region ist Étretat. Das malerische Küstenstädtchen liegt rund eine Stunde westlich von Honfleur und begeistert mit seinen imposanten Kreidefelsen und spektakulären Felsbögen, die steil aus dem türkisfarbenen Meer aufragen. Die 90 Meter hohen Klippen und die berühmte Felsnadel Aiguille Creuse zählen zu den meistfotografierten Naturmotiven Frankreichs. Spaziergänge entlang der Küstenpfade und atemberaubende Ausblicke machen den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Ein Tagesausflug zum Mont-Saint-Michel gehört ebenfalls zu den unvergesslichen Erlebnissen der Region. In rund 1,5 bis 2 Stunden erreicht man den berühmten Klosterfelsen, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Hoch auf einer Felseninsel im Wattenmeer gelegen, vereint er spektakuläre Architektur mit beeindruckender Naturkulisse.
Geschichtsinteressierte sollten sich zudem eine Rundfahrt zu den Stätten der alliierten Landung nicht entgehen lassen. Am Pointe du Hoc zeugen noch heute Bunker und Bombenkrater von den dramatischen Kämpfen des D-Day. Am nahegelegenen Omaha Beach und im Normandy American Cemetery erinnern Museum und Gedenkstätte eindrucksvoll an die Geschehnisse des 6. Juni 1944.
Essen und Trinken
Die Küche der Normandie ist bodenständig, reich an Traditionen und geprägt von der Küstennähe sowie dem fruchtbaren Hinterland. In Honfleur genießt man fangfrische Meeresfrüchte, cremige Milchprodukte und feine Apfelspezialitäten. Diese regionalen Köstlichkeiten sollte man bei einem Besuch unbedingt probieren:
- Jakobsmuscheln (Coquilles Saint-Jacques): Frisch aus dem Ärmelkanal, auf Butter gebraten oder gratiniert. Besonders begehrt sind die kleinen, süßlich-aromatischen P’tite Grise aus Honfleur.
- Marmite Dieppoise: Kräftige Fischsuppe mit einer Mischung aus Steinbutt, Seezunge, Muscheln, Garnelen und Lauch. Verfeinert mit Crème fraîche, Curry und Cayennepfeffer.
- Fischplatte (Plateau de Fruits de Mer): Großzügig belegte Platte mit Austern, Garnelen, Krabben, Muscheln und Meeresschnecken.
- Pont-l’Évêque: Weichkäse aus Kuhmilch mit gewaschener Rinde, cremig-mild im Geschmack. Besonders köstlich warm serviert mit Brot oder als Bestandteil eines normannischen Käsebretts.
- Crêpes und Galettes: Herzhafte Galettes aus Buchweizenmehl oder süße Crêpes mit Butter, Zucker, Apfelkompott oder Calvados.
- Tarte Tatin: Karamellisierte Apfeltarte, warm serviert mit einem Klecks Crème fraîche. Eine der beliebtesten Dessertspezialitäten der Region.
- Cidre: Fruchtig-spritziger Apfelwein, der in der Normandie traditionell zu fast jeder Mahlzeit gereicht wird.
- Calvados: Hochprozentiges Apfeldestillat aus dem Calvados-Gebiet. Als Digestif oder zum Flambieren von Fleisch- und Fischgerichten.
- Pommeau: Aperitif aus jungem Calvados und Apfelsaft.
In Honfleur laden zahlreiche gemütliche Fischlokale, traditionelle Brasserien und stilvolle Restaurants dazu ein, die Vielfalt der normannischen Küche zu genießen. Wer die Genüsse der Region noch intensiver erleben möchte, unternimmt eine Tour entlang der Cider- und Calvados-Route. In traditionsreichen Brennereien und idyllischen Apfelhöfen erfährt man Wissenswertes über die Herstellung dieser typisch normannischen Spezialitäten – und kann die edlen Tropfen selbstverständlich auch verkosten.
Daten und Fakten
Land: | Frankreich |
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Region: | Normandie, Département Calvados |
Sprache: | Französisch |
Währung: | Euro (€) |
Einwohner: | 6.751 (2022) |
Zeitzone: | GMT+1 |
Klima: | Mild maritim geprägt mit gemäßigten Temperaturen. Die Sommer sind angenehm warm, die Winter meist frostfrei |
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